Geschichte

Auf der Baustelle

Beide Ruedis waren schon am Hände waschen, Heinz noch auf der Suche nach einem geeigneten Laden zu Schalen, Köbu noch eifrig am messen. Doch die Pause war verdient und wie sie zusammen bei Z’nüni sassen, tönte es plötzlich: „Mir chönnte doch zäme Musig mache. Würdet dihr mithälfe, in Worbe e Buremusig z’gründe? Es Dorf ohni Blasmusig isch doch nur e halbi Sach. Ich lehre euch musiziere und stelle mich als Dirigent zur Verfüegig.“ Diese Worte im ostschweizerischen Dialekt fanden zuerst keinen Anklang. Die drei Bauherren Rudolf Vuillemier, Rudolf Kocher und Heinz Barth verstanden nicht viel vom Musikmachen, keiner spielte ein Instrument.
Doch es kamen noch viele Z’nüni- und Z’vieri-Pausen und Köbus Ueberzeugungskraft reduzierte die anfängliche Oppositionskraft der drei, einen Versuch zu wagen.

Im Schützenhaus

Im Verlauf des Jahres 1962 schritt man bald zu den ersten Theoriestunden, etwas später zum lernen, wie man Töne aus einem Instrument hervorbringt. Nebst einer alten Scheune und dem alten Schulhaus diente das Schützenhaus als Uebungslokal. Zur Schonung der Bevölkerung war letzteres besonders geeignet, obschon die anfänglich fünf Aktiven keine Lärmimissionen zu verursachen vermochten.

Die Gründung

Der Initiant hatte ursprünglich die Absicht, eine Bauernmusik aufzustellen, sah jedoch bald ein, dass dies nicht zu schaffen war.
Im September 1962 waren folgende 8 Aktivmitglieder im Schulhaus anwesend:

– Frei Jakob
– Frei Heidi
– Bangerter Heinz
– Barth Heinz
– Grossenbacher Hans-Ueli
– Kocher Fritz
– Kocher Rudolf
– Vuillemier Rudolf

Diese Mitglieder bildeten zugleich den ersten Vorstand, Vorsitzender wurde R. Vuillemier. Mittels Inseraten wurden neue Mitglieder geworben.

…Musikalisches

Am Ostermontag 1964 musizierten die Worber Musikanten erstmals öffentlich unter der Leitung von Jakob Frei. Dieses Propaganda-Konzert wirkte sehr positiv auf die Dorfbevölkerung. In kurzer Zeit zählte die Gesellschaft eine ansehnliche Zahl von 100 Gönner- und Passivmitglieder. Im ersten aktiven Vereinsjahr wurde die dazumal neue Flugplatzanlage eingeweiht, Herrn Grossrat W. Dennler gratuliert und dank dem langersehnten Lottomatch die Finanzen aufpoliert.

Das erste Herzklopfen

Die erste Abendunterhaltung am 6. Februar 1965 im alten Bärensaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mit ausgeliehenen Instrumenten spielten 17 Musikanten, die ihre Nervosität sehr gut verbergen konnten.

In den folgenden Jahren wuchs die Mitgliederzahl und durch Anschaffung neuer Instrumente wurde auch die Tonqualität stark verbessert.
Eingekleidet mit gut erhaltenen Uniformen der Arbeitermusik Burgdorf spielte man 1966 zum ersten mal ein einem Seeländischen Musiktag in Schüpfen.

Im Jahr 1968 übergab J. Frei den Dirigentenstab für 1 Jahr an Konrad Fivian aus Lyss. Am 7. Februar 1969 übernahm Walter Zbinden aus Lyss die musikalische Leitung unseres Vereins, nur bis zum bevorstehenden Winterkonzert, hiess es damals, doch diese Verbindung dauerte bis 1976. In seinen Tätigkeitsjahren wurde der Jugend grosse Aufmerksamkeit geschenkt. So konnten jedes Jahr durchschnittlich 6 neue Bläser in den Verein aufgenommen werden. Die Mitgliederzahl wuchs von 30 im Jahr 1972 auf 41 bei der Uniformenweihe am 16. Juni 1974. Diese Feier unter OK Präsident Willy Leiser war ein Marchstein in der Geschichte des Vereins. Mit dem selben OK Präsidenten empfing die MGW 3 Jahre später 13 Musikgesellschaften aus dem Seeland zum Seeländischen Musiktag.

Höhepunkt

Nachdem eine Musikkommission ins Leben gerufen worden war, beschloss der Verein am 4. Juli 1978, am Kantonalen Musikfest 1979 in Ostermundigen teilzunehmen.

– Ein insgesamt guter und bemerkenswerter Vortrag. Eine recht gute Technik und Artikulation der Bläser und vor allem die sehr gekonnte Interpretation des tüchtigen Dirigenten…

So lautete der Jurybericht in Ostermundigen, ein 12. Rang mit 107,5 Punkten. Alle Erwartungen waren übertroffen. Unser Dirigent Alfred Fankhauser wusste uns zu motivieren.
Nach Hans Meyer aus Lengnau übernahm 1979 Ueli Schori die Leitung. Nun blies ein anderer Wind in unsere Notensammlung. Herr Schori war bestrebt, uns in eine höhere Klasse zu führen, was von den Spielern nicht sehr gewünscht war. Die Anzahl der Proben und Auftritte von anfänglich 60 war jetzt bei 90 angelangt.

Die letzten 20 Jahre

Vom Jungbläser zum Leiter des Korps hat sich der Nachfolger von Hans Rüfenacht (Wynigen), Walter Leiser, emporgearbeitet. Dieser blieb uns dann auch eine Lange Zeit erhalten.

Der Nachfolger von Walter Leiser war Ueli Schumacher aus Albligen. Später stand die Musikgesellschaft unter der Leitung von Beer Andreas und für über 6 Jahre dann von Peter Marti. Weitere Dirigenten waren Mauro Bünzli, André Scheurer und Cornelia Begert.